Aufstieg zur Dossenhütte, Überschreitung Rosenhorn zur Glecksteinhütte und via Wetterhorn zurück zur Dossenhütte. So lautete der Plan der siebenköpfigen Hochtourengruppe unter der Führung von Glais Kretz für die viertägige Tour. Doch dann kam der langersehnte Regen und verlangte eine Umplanung.
Die ersten beiden Tage luden nicht zum Bergsteigen ein. Erst am Samstag, 20. August, erlaubte das Wetter den Hüttenzustieg mit guten Aussichten auf den Sonntag. Wir trafen uns im Rosenlaui und mit dem Postauto fuhren wir zum Abzweig Gleckstein. Der ausgesetzte Weg führte uns bei trockenen Bedingungen in Richtung oberer Grindelwaldgletscher zur Glecksteinhütte. Noch war das Tourenziel nicht endgültig bestimmt. Die Aufhellungen am Abend zeigten jedoch, dass das Willsgrätli etwas Neuschnee abbekommen hatte und daher anstelle des Wetterhorns das Rosenhorn als Gipfelziel definiert wurden.
Am frühen Morgen machten wir uns auf zum Beesibärgli, wo wir wenig später bei Tagesanbruch die Gletscherzunge unterhalb des Mittelhorns erreichten. Nach kurzer Stärkung rüsteten wir uns für die Gletscherbegehung aus und bildeten drei Seilschaften. Während die ersten Sonnenstrahlen das Schreckhorn im Hintergrund erreichten, kämpften einige noch mit kalten Fingern. Mit einer perfekten Routenwahl führte uns Glais neben den zahlreichen Spalten bis unter die steile Südflanke des Rosenhorns, über welche wir die letzten Höhenmeter überwanden und so den Gipfel auf 3689 m erreichten. Bei strahlendem Sonnenschein wurden wir mit einer Prachtaussicht belohnt. Der Abstieg führte über den frisch verschneiten Südostgrad auf den Rosenlauigletscher. An zahlreichen äusserst breiten und tiefen Spalten vorbei gelangten wir nach einer kurzen Kletterpartie zum Tossensattel. Von nun an war die Rösti die grosse Motivation zügig zur Dossenhütte abzusteigen, wo die Bestellung durchs Küchenfenster direkt an den Koch aufgegeben wurde. Nach der willkommenen Stärkung und dem Genuss eines isotonischen Getränkes folgte der Abstieg ins Rosenlaui. Bei den meisten erinnerten in den folgenden Tagen die Beinmuskeln an die 2360 Höhenmeter Abstieg, die uns neben zahlreichen Eindrücken auf einen gelungenen Hochtourentag zurückblicken liessen.
Teilnehmende: Niklaus (Bergführer), Adrian, Christina, Flurin, Lisbeth, Mattias, Monika, Stefan (Bericht)