Am Donnerstagmorgen sammelte Timo die vier Teilnehmer in Obwalden ein und sie trafen sich mit Nik bei der Kletterhalle in Meiringen. In Bern stiegen Priska und Bruno bei Nik dazu. Nachdem wir uns von der Café-Produktionsgeschwindigkeit in der Raststätte Gruyère hatten beeindrucken lassen, ging es bald weiter ins Unterwallis.

Von Champex-Lac hievte uns die Sesselbahn auf rund 2200 m zur Station «La Breya». In der zweiten Hälfte des Hüttenwegs beeindruckte uns insbesondere der Petit Clocher du Portalet mit seiner unglaublich steilen Granitwand. Um Mitte Nachmittag hatten wir die gut 600 Höhenmeter hinter uns und bezogen in der Ornyhütte unsere Betten. Nach einer kurzen Stärkung waren wir motiviert, im Klettergarten unsere Finger an den Fels zu gewöhnen. Leider wurde dieser bereits nach einer Seillänge äusserst nass, worauf wir uns sofort wieder in die Hütte begaben.

Für Freitag war der Wetterbericht nicht besonders gut. Somit entschieden wir uns für ein frühes Frühstück und stiegen anschliessend in den Grat hinter der Hütte ein. In einfacher Kletterei erklommen wir die Aiguille d’Arpette und stiegen durch die Geröllflanke nach Westen ab. Der einsetzende Nieselregen bestätigte unsere Tourenplanung. Zurück in der Hütte genossen wir die Gastfreundschaft oder träumten unsere Geschichten der vergangenen Nacht zu Ende.

Bei Tagesanbruch verliessen wir am Samstag die Ornyhütte mit Sack und Pack. Am Fuss der Aiguilles Tourelle (früher Aiguille d’Orny) deponierten wir alles, was wir nicht zum Klettern brauchten und stiegen in die Südwand ein. Unter der Führung von Timo bezwangen Beat, Flurin und Stefan die Route «La Moquette (5a)». Dani, Priska und Bruno folgten Nik in die «Classique Sud (4b)» und konnten dabei feststellen, dass es am Morgen in einer Südwand noch recht frisch sein kann. Umso mehr genossen wir die ersten Sonnenstrahlen auf der Schulter nach den ersten vier Seillängen. Auf dem Gipfel hatte das «Team Moquette» schon wieder Platz gemacht und wir konnten ihnen nach kurzer Rast über die Abseilstelle folgen. Ab dem Materialdepot wählten Dani und Nik die Grat-Variante, um die Cabane du Trient von Nordosten zu erreichen. Wir anderen nahmen den Hüttenweg. Nach dem Nachtessen genossen wir den wunderschönen Sonnenuntergang über dem Plateau du Trient.

Über dieses zogen wir am Sonntag in aller Frühe los, um bereits auf der anderen Seite zu stehen, als im Osten das Morgenrot zu bestaunen war. Aufgrund der Verhältnisse verzichteten wir auf die Arête de la Table. Stattdessen bestiegen wir die Aiguilles du Tour über den SSE-Grat. Timo, Stefan, Dani und Beat bestiegen den Grat kurz nach dem Col Purtscheller und wählten die Ostflanke des Südgipfels für den Abstieg. Nik führte Priska, Flurin und Bruno über ebendiese Flanke an den Grat und danach via Lücke weiter auf den Nordgipfel. Abstieg und Bergschrund bewältigten wir alle fehlerfrei und marschierten wieder über das Gletscherplateau zurück zum Materialdepot am Col d’Orny. Beim weiteren Abstieg über den fast gänzlich aperen Glacier d’Orny schauten wir nochmals in die zerfallende Nordflanke des «Portalet». Somit war beim Ausziehen der Steigeisen auf knapp 2700 m auch der Wechsel auf die kurzen Hosen ein logischer Schritt. Der Weg zur Bergstation der Sesselbahn erwies sich als nicht wesentlich kürzer als am Donnerstag und so konnte die Vorfreude auf das Bierchen im Berghaus gemütlich heranwachsen. Nach der Talfahrt mit der Bahn pilotierten uns unsere Führer sicher nach Hause. Für die ausgezeichnete Führung und Organisation danken wir Nik und Timo bestens!

Besetzung: Niklaus Kohler (Führer), Timo Abächerli (Aspirant), Beat Gasser, Daniel Baumli, Flurin Liesch, Stefan von Glutz, Priska Zumbrunn und Bruno Maurer (Bericht)

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